Fast jeder Mensch ab einem gewissen Alter hat Veränderungen im Bereich der Herzkranzgefäße. Diese sind durch die koronare Angiographie direkt nachweisbar (“Aussehen”). Der Rückschluss vom Aussehen auf die Funktion ist nicht immer möglich: Ein Auto mit Beulen (=Aussehen) kann durchaus fahrtüchtig sein (=Funktion).
Bei den inneren Organen des Menschen - und dazu zählt auch das Herz - kommt es aber in erster Linie auf die Funktionstüchtigkeit an und erst in zweiter Linie auf das Aussehen. Die Funktionstüchtigkeit der Herzkranzgefäße, also die Durchblutung des Herzmuskels, wird durch die Myokard-Szintigraphie festgestellt.
Untersuchungsablauf
Abhängig von den Vorbefunden und der Fragestellung Ihres überweisenden Arztes erfolgt die Untersuchung nach körperlicher Belastung oder unter Ruhebedingungen. Die Untersuchung wird ermöglicht durch die Anreicherung eines speziellen Arzneimittels im durchbluteten Herzmuskel, die mit hochmodernen Geräten für den Arzt sichtbar gemacht werden kann. 60 min. nach der Injektion wird die Aufnahme durchgeführt.
Eine Narbe - z.B. durch einen Infarkt - führt schon in Ruhe zu einer verminderten Durchblutung.
Bei einer Durchblutungsstörung nur unter Belastung (=Ischämie) droht ein Infarkt, der durch eine entsprechende Behandlung verhindert werden könnte. Durch Vergleich der Belastungsaufnahmen mit den Ruheaufnahmen gelingt die Unterscheidung “Narbe” und “Ischämie” (Durchblutungsstörung auf Grund einer Herzkranzgefäßverengung), die bedeutenden Einfluss auf die weitere Behandlung nehmen kann.